Trinkwasser muss immer in Bewegung sein
Trinkwasser muss immer in Bewegung sein – um Bakterienbildung durch stehendes Wasser zu verhindern. Deswegen sind die Wassersysteme als Kreislauf und nicht etwa in Stichleitungen angelegt. Zweimal im Jahr werden die End- und Oberflurhydraten gespült. Zudem wird im Turnus von drei Jahren jeder Hydrant im Verbandsgebiet gespült und auf Funktionsfähigkeit überprüft. Auch das Wasser in den Hochbehältern ist stets in Bewegung. Um zu verhindern, dass sich Kalk an der Oberfläche ansammelt, wird dreimal täglich die Sprinkleranlage in Betrieb genommen.
Zum Endverbraucher gelangt das Wasser in unbehandelter Form, ohne Zugabe von Zusatzmitteln. Dennoch gibt es an den Anlagen die Möglichkeit, Zusatzstoffe ins Wasser zu geben. Das wäre zum Beispiel nötig, wenn eine Chlorung des Trinkwassers angeordnet würde. Auch gibt es Entnahmestellen an den Leitungen, an denen in regelmäßigen Abständen Wasserproben entnommen werden müssen. Diese werden ins Labor geschickt und dort untersucht.
Von den Brunnen zum Hochbehälter und zum Wasserturm
Zwei Leitungen führen von den Brunnenstandorten unter der B2 und der Bahn hindurch in Richtung Hochbeälter und Wasserturm. In Nordendorf wird das Leitungsnetz einspurig, teilt sich jedoch dann wieder und gelangt so samt Steuerungskabel zum Hochbehälter und zum Wasserturm. Im Wasserturm ist Platz für 150 Kubikmeter Wasser. Der kleine Hochbehälter fasst 700 Kubikmeter Wasser, der große Hochbehälter fasst 1.050 Kubikmeter Wasser.
Eben dort ist die Wasserverteilung genau geregelt:
- Die Versorgungsgebiete in der Niederzone (Ostendorf, Waltershofen, Westendorf, Nordendorf und Ellgau inklusive den jeweiligen Ortsteilen) erhalten das Wasser direkt aus dem Hochbehälter.
- Über das Wasser im Wasserturm, der an dieser Stelle als Druckerhöhung funktioniert, werden die Ortschaften der Hochzone (Druisheim, Allmannshofen, Ehingen, Kühlenthal inklusive den jeweiligen Ortsteilen) mit Trinkwasser versorgt.
Die Kommunikation zwischen den technischen Anlagen ist über das Steuerungskabel so geregelt, dass Wasser vom Hochbehälter in den Wasserturm gepumpt wird, wenn der entsprechende Füllstand im Hochbehälter erreicht ist. Auch am Hochbehälter sorgt ein Notstromaggregat dafür, dass trotz Stromausfall Trinkwasser gefördert werden kann.
Im Verbandsgebiet gibt es zwei Besonderheiten: Der Nordendorfer Ortsteil Blankenburg zählt zu einem Teil zur Hoch- und zum anderen Teil zur Niederzone. Der Schwaighof, ein Ortsteil von Allmannshofen, wird nicht über den Zweckverband zur Wasserversorgung der Schmuttergruppe versorgt und unterhält eine eigene Trinkwasserversorgung.
Unser Leitungsnetz
In etwa 1,5 bis 1,8 Meter Tiefe sind die Trinkwasserleitungen des Zweckverbands zur Wasserversorgung der Schmuttergruppe verlegt. Die Hauptleitungen bestehen aus Asbestzement, Polyvinylchlorid (PVC) und Polyethylen (PE). Im Ortsnetzbereich sind Guss-, PE- und PVC-Leitungen verbaut.
In der Zeit, in der die ersten Leitungsnetze verlegt und die ersten Haushalte im Verbandsgebiet versorgt wurden, wurde zunächst eine Zubringerleitung vom Brunnen zum Hochbehälter verlegt. In den 70er Jahre wurde eine zweite Zubringerleitung ergänzt. Mit den Jahrzehnten ist das Leitungsnetz gewachsen: Mittlerweile ist fast jede Ortschaft von zwei Seiten erschlossen, so dass im Falle eines Rohrbruchs eine möglichst hohe Versorgungssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger besteht. Dort wo die Haushalte noch nicht über zwei Leitungen versorgt werden können, werden bereits Lösungen erarbeitet, welche baulichen Maßnahmen hier nötig sind.
Die zusätzlich verbauten Leitungen wurden nicht etwa als Stich- sondern als Ringleitungen verlegt, so dass auch hier das Wasser stets in Bewegung sein kann. Jährlich sollen etwa zwei bis drei Prozent des kompletten Leitungsnetzes erneuert werden. Allerdings ist der kontinuierliche Verbau neuer Leitungen nicht immer sichtbar, dafür aber teuer. Teuer bedeutet an dieser Stelle auch: Da die Verbandsarbeiten kostendeckend auszuführen sind, wirkt sich jede Tiefbaumaßnahme positiv auf das Netz und negativ auf die Wassergebühren aus.
